Gastautor: Fin Glowick
Es klingt dramatisch, ist aber realistisch: Was, wenn du morgen nicht mehr veröffentlichen kannst? Ein Unfall, eine Krankheit oder ein längerer Klinikaufenthalt – und plötzlich steht dein Business still. Keine neuen Stories, keine Rückmeldung an Kooperationspartner, keine Meetings und keine Übergabe von Zugängen.
Als Creator, Blogger, Youtuber oder Podcaster bist du Marke, Stimme und oft sogar ganzes Team in einer Person. Wer dich vertritt, wenn du ausfällst, ist daher keine sentimentale Frage, sondern ein betriebliches Risiko, das du sorgfältig durchdenken solltest.
Jeder Solo-Selbstständige braucht einen Plan B. Im Business spricht man hier von Business Continuity Management (BCM), darunter versteht man eine klare Struktur, wie dein Geschäft weiterlaufen kann – auch wenn du gerade nicht online bist.
Fin Glowick absolvierte seine Bachelorstudiengänge in Business Management und International Business sowie seinen Master of Business Administration in Missouri, USA. Nach seinem Studium hat er bei der Buhl-Gruppe als Chief Revenue Officer (CRO) die Verantwortung für WISO MeinBüro übernommen.
Warum du vorsorgen solltest:
- Damit deine Einnahmen weiterlaufen.
- Damit Kooperationspartner und Kunden informiert sind.
- Damit deine Community nicht im Unklaren bleibt.
- Und vor allem: damit du selbst wieder einsteigen kannst, wenn du wieder fit bist.
Business-Vorsorge ist Selbstfürsorge. Dein digitales Business verdient – genau wie deine Daten – ein Backup.
Das digitale Erbe deines Business ist mehr als nur dein Insta-Feed
Wer ein digitales Business betreibt, managt meist ein komplexes Set aus Kanälen, Daten, Tools und Geschäftsbeziehungen.
Dein digitaler Nachlass umfasst zum Beispiel:
- Private und geschäftliche Social-Media-Accounts und Content-Pläne
- Einnahmequellen (AdSense, Affiliate-Plattformen, Creator Funds)
- Kooperationsverträge
- Domains & Websites und die entsprechenden Zugänge
- Content-Datenbanken (Foto- & Videomaterial, Templates, Planungsfiles)
- CRM- Zugänge, Newslettervorlagen und -empfängerlisten
- Tools wie zum Beispiel Canva, Notion, Adobe oder Later
- Zugänge, vor allem zum Passwortmanager
- Kundenprojekte und Übergabepläne
- Rechnungen und Buchhaltungsdaten
Frage dich:
Was würde passieren, wenn niemand Zugriff darauf hätte? Welche Inhalte wären verloren? Welche Einnahmen gestoppt? Welche Haftungsregeln hast du unterschrieben? Diese Assets zu identifizieren, zentral zu sichern und dafür zu sorgen, dass eine vertraute Person im Ernstfall Bescheid weiß und handeln kann, ist essenziell. Je verantwortungsvoller du deinen Content verwaltest, desto leichter ist die Übergabe im Notfall.
Du bist Dienstleister – sorge für deine Kunden vor
Du bist nicht nur Creator deiner eigenen Marke, du betreust auch andere und trägst für sie Verantwortung. Wenn du ausfällst, stehen deine Kunden mit offenen Projekten da – und keiner weiß, wo was gespeichert ist oder wie man an die Inhalte kommt.
Kunden zahlen nicht nur für deinen Output, sie vertrauen deiner Verlässlichkeit als seriöser Geschäftspartner.
Was du jetzt brauchst: Notfallordner mit Projektstatus & Kontakten
- Eine Übersicht über alle aktiven Kunden, um sie im Ernstfall schnell informieren können
- Eine zugängliche Dokumentation laufender Projekte mit Daten, Briefings und Timings und eine übergabefähige Arbeitsstruktur
- Eine geklärte Vertretung, zum Beispiel Freelancer aus deinem Netzwerk
- Zugriffsliste mit Tools, Zugangsdaten, Kontaktpersonen
Ein „Notfallordner“ in der Cloud, der nur mit einer Vertrauensperson geteilt wird, hilft enorm. Deine Dienstleistung braucht eine stabile Vorsorge, die gut strukturiert ist. Wer Verantwortung trägt, braucht einen Plan B.

WISO MeinBüro Rechnungen – 50% im ersten Jahr sparen, mit dem Rabattcode INFLZR50*
ANZEIGE – WISO MeinBüro Rechnungen ist ein Cloudservice für Gewerbetreibende, u.a. auch für Content Creator:innen, für die Erstellung und Verwaltung rechtskonformer Rechnungen, Angeboten und Mahnungen. Darüber hinaus gibt es Online-Banking-Funktionen mit Offener-Posten-Abgleich und Exportmöglichkeiten für deine Steuerberaterin oder deinem Steuerberater.
*Mit dem Rabattcode INFLZR50 erhältst du 50% Rabatt auf die Basislizenz von „WISO MeinBüro Rechnungen“, „WISO MeinBüro Personal“ und/oder „WISO MeinBüro Dokumente“ im ersten Jahr. Der Code ist ausschließlich auf Bestellungen über die Website des Softwareanbieters buhl.de gültig und kann unabhängig voneinander auch für alle drei Produkte eingelöst werden.
So regelst du dein digitales Business pragmatisch
Wenn man über Nachlass redet, denken viele im ersten Moment an Testamente, Anwaltskosten, Formulare und Paragrafen. Dabei lässt sich für Solo-Selbstständige Vieles einfacher lösen.
Eine konkrete Maßnahme, die du heute unternehmen kannst: Erstelle ein „Digitales Übergabe-Dokument“ und speichere es offline und online ab.
Was ist das?
Es handelt sich dabei um ein kompaktes zweiseitiges Dokument mit den wichtigsten Informationen, das du einmal ausfüllst und regelmäßig aktualisierst. Es sollte enthalten:
- Wer darf im Notfall handeln? Hinterlege den Namen und die Kontaktdaten deiner Vertrauensperson
- Wo liegen deine Passwörter, zum Beispiel „Im Passwortmanager XY, Zugang liegt im Safe“
- Wer sind deine Top-3-Kunden oder Kooperationspartner, mit Mailadresse und Projektstatus?
- Wo läuft deine Einnahmenstruktur zusammen, zum Beispiel AdSense, Shops, Plattformen
- Eine Info-Mail an Kooperationspartner und Kunden, die für den Ernstfall vorgeschrieben ist
- Ein Hinweis, wie im Notfall kommuniziert werden soll, zum Beispiel „Vorlage in Google Docs“ / „Auto-Mail in WISO MeinBüro“ / „Story-Vorlage in Later“
Wo speichern?
- Offline: ausgedruckt, im Safe oder bei einer Vertrauensperson
- Online: zum Beispiel in einem passwortgeschützten Cloud-Ordner mit eindeutigem Titel wie „Notfallmappe_2025“
- Optional: USB-Stick in der Schreibtischschublade mit verschlüsseltem Zugriff
Diese Maßnahme ist innerhalb von 30 Minuten erledigt – und gibt deinem Business eine sofortige Sicherheit. Es ist kein Tech-Setup, keine Tools nötig, nur diese Checkliste solltest du – wie einen Frühjahrsputz – jährlich durchgehen. Sie kann dir dabei helfen, alle geschäftlichen Vorgänge wie Angebote, Rechnungen, Kundendaten, Verträge zentral sammeln. Struktur ist die beste Vorsorge.
Was bleibt von dir – und wie willst du in Erinnerung bleiben?
Dein Content ist mehr als Output, er ist deine Stimme, deine Persönlichkeit und deine Haltung und er hinterlässt Spuren. Wenn du einmal nicht mehr da bist: Was soll von dir bleiben?
Reflexionsfragen:
- Möchtest du, dass deine Inhalte weiter online bleiben?
- Willst du ein Archiv hinterlassen oder soll es einen klaren Cut geben?
- Wer soll entscheiden, was mit deiner Community passiert?
Auch wenn du das Thema meidest: Du hinterlässt Ideen und Follower. Dein Content ist auch deine Identität. Du hinterlässt Spuren, Gedanken, Communities. Und genau deshalb lohnt es sich, früh zu überlegen: Was bleibt, wenn du mal nicht da bist?
Auch die Antworten auf diese Fragen gehört zu unternehmerischer Verantwortung. Du entscheidest, was mit deinem digitalen Ich passiert. Du schützt dein Business und das, was dir wichtig ist. Die Vorsorge gibt dir Kontrolle über das Unplanbare.