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Gastautorin: Tanja Lenke, Gründerin von she-preneur, einer Business-Community für selbstständige Frauen.

Tanja Lenkes Mission und die ihres Teams ist, Frauen zu ermutigen und zu befähigen, aus ihren unternehmerischen Träumen ein profitables und sinnstiftendes Unternehmen zu machen. Mit fundiertes Wissen fördern sie Frauen individuell und auf unterschiedlichen Level in ihrer beruflichen und persönlichen Entwicklung und begleiten sie in der Umsetzung. Teil der she-preneur Gruppe ist ab Januar 2025 das Business-Netzwerk Joint Forces, welches sich explizit an erfahrene selbstständige Frauen und Unternehmerinnen richtet, die digital arbeiten.

Manchmal klingt es zu schön, um wahr zu sein: ein Business via Social Media, ein Leben als Influencer:in. Kreativ sein, meinungsstark - vielleicht sogar meinungsführend - und Ideen verwirklichen. Selbstwirksam sein, vermeintlich geltende Regeln brechen und neue Wege gehen.

Dass das möglich ist, zeigen viele erfolgreiche Content Creator:innen, Blogger:innen und Markenbotschafter:innen. Beiträge werden erstellt und geteilt, die Zahl an Follower:innen wächst, Einnahmen werden mittels Kooperationen erzielt.

Ein Punkt, der jedoch oft nicht richtig bedacht wird, ist die Abhängigkeit von Marken und deren Einfluss auf Influencer:innen. Denn was sich anfangs wie ein wahr gewordener Traum anfühlt, kann schnell zu einem großen Risiko werden und die eigene Arbeit sowie die mühsam aufgebaute Reichweite beeinflussen.

Die Herausforderungen der Abhängigkeit von Brands

Sind Influencer:innen von wenigen Brands abhängig, kann sich das negativ auf die eigene finanzielle Sicherheit auswirken – und zwar in vielerlei Hinsicht: Diese Abhängigkeit kann zu einem Verlust der Authentizität führen und die eigene, persönliche Markenbildung schwächen. Dies ist dann der Fall, wenn das Markenimage das Image des Influencers zu sehr beeinflusst oder aber wenn der kommerzielle Fokus zu sehr in den Vordergrund rutscht. Die Glaubwürdigkeit leidet in diesem Fall enorm. Follower:innen könnten so das Vertrauen verlieren. Der Ruf ist beschädigt.

Aber nicht nur ein zu starker kommerzieller Fokus und eine damit einhergehende sinkende Glaubwürdigkeit sind ein Problem. Konzentriert sich ein Influencer zu sehr auf eine einzige Marke, kann eine plötzliche Beendigung der Zusammenarbeit von Seiten der Brand oder schlichtweg Zahlungsschwierigkeiten der Marke zu schlimmen finanziellen Problemen führen. Wer sich nun nicht breiter aufgestellt hat, steht an dieser Stelle vor einem großen Problem. 

Vorteile der Unabhängigkeit

Nicht nur, dass die Risiken mit einer Unabhängigkeit von Marken minimiert werden. Unabhängig von einzelnen Marken und Kanälen zu sein, verschafft einem darüber hinaus die Freiheit, eigene Inhalte zu kreieren, die authentisch sind und zu einem passen. Zudem stärkt die Unabhängigkeit die Beziehung zu der eigenen Community. 

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Geht eine Brand insolvent, wird der Kooperationsvertrag plötzlich gekündigt oder der Social Media Account willkürlich gesperrt, haben Influencer, die sich breiter aufstellen, weitere Standbeine, die ihre Existenz sichern.

Strategien zur Schaffung von Unabhängigkeit

Unabhängigkeit von Marken und Kanälen kann auf unterschiedliche Weise erreicht werden. 

1. Eigenes Produkt oder Dienstleistung entwickeln

Ein eigenes Produkt oder Angebot ist nicht nur Ausdruck deiner eigenen Kreativität, es ist auch ein Schritt in Richtung Selbstverwirklichung. Von digitalen Angeboten wie Online-Kursen über physische Produkte wie Affirmationskarten, Spiele oder Bücher im Selbstverlag bis hin zu 1:1 Coachings oder Beratungen – Vieles ist möglich.

Influencerinnen wie Laura Lewandowski und Fee Schönwald etwa vermitteln mittels Retreat und Online-Kurs ihr Know-how.

2. Membership-Modelle

Bei einem Membership-Modell erhält man monatlich Einnahmen der Mitglieder. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Themen, die Influencer bedienen können. Ich z. B. hatte eine Membership für selbstständige Frauen. Die Influencerin Maya alias Fitgreenmind bietet ihre Membership in Kooperation mit Gymondo an.

Es gibt Abos, die man via Steady, Patreon oder Substack bereitstellen kann. Das sind ‘Social-Payment-Service’ Plattformen, bei denen die Follower:innen durch ein Abonnement den Influencer oder die Influencerin direkt unterstützen können. Das geschieht in Form eines monatlichen Betrags, im Gegenzug erhalten Abonnent:innen meist Zugang zu exklusiven Inhalten.

3. Diversifizierung der Einkommensströme

Bei all den vorgestellten Ideen ist es wichtig, dass sich die Influencer:innen divers aufstellen, denn so verlieren sie ihre Abhängigkeit und können nachhaltig wachsen.

Die Integration von Affiliate-Links schafft ein passives Einkommen, da die Influencer:innen durch die empfohlenen Produkte oder Angebote Provisionen erhalten. Neben dem bekannten Amazon-Partnerprogramm gibt es mittlerweile viele Marken, die eigene Programme haben bzw. diese bei Anbietern wie Awin oder Adcell integrieren.

Influencer:innen können Workshops halten, Online-Kurse anbieten oder weitere digitale Produkte erstellen. Sie können sich als Speaker:in etablieren und Vorträge halten. Die Themen, für die sie stehen, sind dabei das Leitmotiv.

4. Content Ownership

Bei einer Kooperation mit Marken ist es wichtig zu klären, dass die Inhalte der Beiträge und Veröffentlichungen dem Influencer bzw. der Influencerin gehören und dass sie frei im Erstellen dieser Inhalte sind.

Aufbau einer starken Community

Um die eigenen Produkte und Angebote verkaufen zu können, ist es wichtig, eine starke Community zu haben – und zwar eine kauffreudige.

Eine Community aufzubauen wird oft gleichgesetzt mit Tausenden von Follower:innen. Aber das ist nicht der Fall! Es geht vielmehr darum, aktive Follower:innen zu haben, mit denen Influencer:innen in den Austausch gehen und eine persönliche Beziehung aufbauen können.

Meine Tipps für einen Community-Aufbau zusammengefasst:

  • Vision: Ein ganz konkretes Ziel für deinen Community-Aufbau ist wichtig.
  • Passender Content: Der Content sollte stets auf die Vision einzahlen.
  • Regelmäßige Veröffentlichungen: Der Content sollte in regelmäßigen Abständen gepostet und ausgewertet werden.
  • Mehrwert: Influencer:innen sollten stets einen Mehrwert liefern und die Community aktiv miteinbeziehen. 
  • Interaktion: Kommentare und Nachrichten der Community sollten stets beantwortet werden, ebenso ist es sinnvoll, Posts anderer Expert:innen aus der Nische zu kommentieren.
  • Leidenschaft: Persönlichkeit und Leidenschaft zu zeigen, schafft Vertrauen.

Meine Empfehlung ist außerdem, nicht nur Social Media dafür zu nutzen. Besser ist es, z. B. eine E-Mail-Liste aufzubauen, um unabhängig von den sozialen Plattformen und dem Algorithmus zu sein.

Die Kooperationen sollten zudem immer auch die eigenen Werte widerspiegeln. Authentizität zieht Menschen und Koop-Partner:innen an, die zu einem passen.

Beispiele erfolgreicher Influencer:innen

Es gibt einige sehr erfolgreiche Influencer:innen, deren Erfolg markenunabhängig ist. Sie haben es geschafft, eigene Produkte zu entwickeln und damit ein Business aufzubauen. Sie dienen so als echte Inspiration:

Marie Nasemann

Die Influencerin und Aktivistin für nachhaltige Mode hat ihren eigenen Blog "Fairknallt" gegründet und setzt sich für einen nachhaltigen Lebensstil ein. 2018 erhielt sie dafür den Young Icons-Award. Ihr Buch “Fairknallt – Mein grüner Kompromiss” landete auf der Spiegel-Bestsellerliste. Zusammen mit ihrem Ehemann betreibt sie einen erfolgreichen Podcast. Sie arbeitet mit verschiedenen Marken zusammen, legt jedoch großen Wert auf Authentizität und Nachhaltigkeit.

Sara Nuru

Gemeinsam mit ihrer Schwester gründete Sara Nuru ein Social Business, nuruCoffee, und einen Verein, nuruWomen. Das Unternehmen verkauft Kaffee aus Äthiopien, der Verein ermöglicht mittels Mikrokrediten äthiopischen Frauen ein selbstbestimmtes Leben. Sie ist Influencerin, Unternehmerin, Botschafterin für fairen Handel, Model, Speakerin und Autorin.

Madeleine Alizadeh

Madeleine Alizadeh, besser bekannt als dariadaria, ist eine erfolgreiche Influencerin. Darüber hinaus ist sie aber auch Unternehmerin, sie betreibt das Fair-Fashion-Label Dariadéh, sie ist Podcasterin, Autorin, Kolumnistin und Speakerin. Mit ihren klaren und starken Worten erreicht sie so ein breites Publikum, sie gilt als eine der einflussreichsten Aktivist:innen ihrer Generation.

Was macht diese drei Influencerinnen besonders? Sie informieren über ihre Herzensthemen und bleiben dabei mit all ihren Kooperationen und eigenen Unternehmen authentisch. Sie haben sich rund um ihre Vision ein Business aufgebaut, unabhängig von nur einer Marke oder einem einzelnen Kanal.

Stattdessen nutzen sie Reichweite und Community, um sich vielfältig aufzustellen, ohne dabei jedoch den roten Faden zu verlieren.

Diversifizierung ermöglicht echte Freiheit

Es geht um die Wichtigkeit der Unabhängigkeit in der heutigen digitalen Landschaft. Menschen erkennen sind mittlerweile von zu viel Werbung schnell gesättigt und hinterfragen kritisch. Sie bestrafen fehlende Authentizität mit Missachtung schnell und hart.

Was auf den ersten Blick radikal klingt, birgt auf den zweiten Blick viel Potenzial. 

Es geht nicht darum, Kooperationen zu vermeiden. Stattdessen geht es um eine Diversifizierung, die wahnsinnig viele neue Möglichkeiten schafft. Wer von Marken unabhängig ist, kann freier und transparenter kommunizieren und sich die Brands aussuchen, die wirklich zu einem passen. Unabhängige Influencer:innen können proaktiv sein und eigene Ideen in Einnahmequellen umwandeln. Wichtig sind Visionen und realistische Ziele.

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