Du bist Influencer, hast eine Community aufgebaut und möchtest jetzt damit Geld verdienen? Als Influencer kannst du eine Kooperation mit einem Unternehmen eingehen, für die du dann auf deinem Kanal Produkte bewirbst. Und dafür wirst du bezahlt! Aber welche Vergütungsmodelle gibt es? Es gibt fünf ultimative Vergütungsmodelle, die bei einer Kooperation üblich sind. Hier erfährst du, was du wissen musst.

Autorin: Alena Renner

Im letzten Teil der “Influencer kooperieren mit Unternehmen” ging es um die Möglichkeiten, wie du überhaupt eine Kooperation findest. Von Eigeninitiative bis Online-Marktplätze ist alles möglich. Hier kannst du gerne den Artikel “Wie komme ich an eine Kooperation?” nachlesen. 

In erster Linie ist die Vergütung eines Influencers bei einer Kooperation immer Verhandlungssache. Da ist es kein Wunder, dass viele Influencer nicht wissen, was sie verlangen können und sich dann auch mal unter Wert verkaufen. Letztendlich gibt es fünf Möglichkeiten der Bezahlung.

Die fünf Vergütungsmodelle für Influencer und Content Creator

1. Du wirst mit Produkten bezahlt 

Diese Produkte behältst du dann ganz für dich und musst sie zu keinem Zeitpunkt an das Unternehmen zurückgeben. Diese Form der Bezahl ist üblich bei Profile mit einer kleineren vierstelligen Followerzahl.

2. Du erhältst ein Honorar

Das Unternehmen zahlt dir ein vorab vereinbartes Honorar für deine Arbeit. Im besten Fall, ist dein Honorar direkt Teil des schriftlichen Vertrags. Später mehr.

3. Du erhältst ein Honorar und Produkte

Doppelter Spaß - Das Unternehmen zahlt dir ein Honorar und schenkt dir Produkte, an denen du dich freuen kannst.

4. Du wirst am Umsatz beteiligt

Als Influencer kannst du am am Umsatz der zu bewerbenden Produkte beteiligt werden. Beispielsweise vereinbart ihr, einen Rabattcode für die zu bewerbenden Produkten zu verteilen. Wenn dann Follower mit deinem Rabattcode etwas kaufen, kann das Unternehmen den Kauf dir direkt zuordnen. Abhängig von verkaufter Menge erhältst du eine Provision. 

Eine andere Umsatzbeteiligung wäre über Affiliate-Provisionen. Sprich du erhältst statt eines Rabattcodes einen Link zum Shop des Kooperationspartners. Klicken deine Follower auf den Link und tätigen anschließend einen Kauf, erhältst du eine Provision, der sich an der Höhe des Umsatzes richtet. Neben der Umsatzbeteiligung gibt es auch sogenannte Cost-per-Lead Modelle. Hier wird nicht für den Verkauf einer Sache Provisionen ausgezahlt sondern wenn sich beispielsweise ein Follower in einem Newsletter einträgt.

Bei der Umsatzbeteiligung ist zu beachten, dass sie erst bei einer großen Followerzahl Sinn macht. Bei der Einschätzung, ob du dich auf eine Umsatzbeteiligung einlassen sollst, solltest du folgende drei Kennzahlen im Blick haben.

Kaufrate: Wie viele von 100 Follower kaufen Produkte anhand Deiner Empfehlung? Sind es beispielsweise zwei, beträgt die Kaufrate zwei Prozent. Zu Beginn wirst du diesen Wert nicht kennen. Mit der Zeit und einigen Tests mit Umsatzbeteiligung wirst du ein Gefühl dafür erhalten.

Preise und Fit der zu bewerbenden Produkte: Hier gilt das Prinzip, dass die Produkte zu deinem Thema und Profil passen sollen. Falls nicht, sind die Produkte uninteressant und werden nicht gekauft. Und frage dich, ob sich deine Follower das promotete Produkt leisten können.

Höhe der Provision: Natürlich ist es wichtig, dass auch die Höhe der Provision für dich attraktiv ist. Kennst du die Kaufrate deiner Follower kannst du sogar eine Schätzung machen wie viel du pro Kampagne verdienen kannst. Ein Beispiel: Hast du 10.000 Follower, von denen zwei Prozent einen Kauf tätigen, bei einem Produktpreis von 50 Euro und einer Provision von drei Prozent, so könntest du mit der Kampagne 300 Euro verdienen.

Rechnung: 10.000 Follower x 2 Prozent Kaufrate x 50 Euro x 3 Prozent Provision = 300 Euro Provision

5. Du erhältst ein Honorar, eine Umsatzbeteiligung und Produkte

Dreifacher Spaß - Das Unternehmen zahlt dir ein Honorar, dass etwas niedriger ist, schenkt dir die Produkt-Sampels und beteiligt dich an den Umsätzen die direkt über dich generiert werden. Für ein Unternehmen, das sich unsicher ist, ob eine Zusammenarbeit mit einem Influencer erfolgreich sein kann, ist das Modell besonders attraktiv.

Der Tausend-Kontakt-Preis (TKP): Die Berechnungsgrundlage

Sobald du mit dem Gedanken spielst Honorare zu verlangen, stellt sich schnell die Frage wie hoch das Honorar sein kann. Der TKP gibt dir eine kleine Orientierung. Aber zuerst, was bedeutet der TKP? Der TKP bedeutet, dass wir pro 1.000 Follower eine Summe X verlangst. Beispielsweise haben wir 30.000 Follower. Pro 1.000 Follower möchten wir fünf Euro. Ergo: Die Kosten für einen Beitrag mit Werbung würde dann bei rund 150 Euro liegen. Das ist natürlich nur ein Beispiel und die Summe X kann sowohl nach unten wie auch nach oben von variieren. Zum einen hängt die Höhe von der Zusammensetzung deiner Follower ab, dessen Interaktionsrate mit deinen Beiträgen sowie dessen Kaufkraft ab. Zum anderen hast du durch deinen Verhandlungsgeschick es aber auch selbst in der Hand wie hoch der TKP sein darf. Dieser Punkt ist nicht zu vernachlässigen. Influencer, die es geschafft haben, von ihrer Arbeit zu leben, sind in der Regel auch gute Verhandlungsführer oder arbeiten mit Künstlermanagementagenturen zusammen, die sie in diesem Bereich kompetent vertreten.

Wie hoch soll die Vergütung mindestens sein? 

Deine Vergütung muss deine Kosten der Produktion decken, aber auch die Kosten deines Alltags. Das ist vor allem dann erforderlich, wenn du als Influencer und Content Creator hauptberuflich unterwegs bist. Die Höhe deiner Bezahlung richtet sich also daran, wie viel du verdienen willst und wie hoch deine Kosten sind. Einen kleinen Gewinn willst du ja auch erwirtschaften. 

Zuletzt noch einen kleinen Hinweis. Steht man noch ganz am Anfang und hat erst wenige Follower kann man noch kein hohes Honorar oder auch gar kein Honorar erwarten. Dafür aber Produktgeschenke als Bezahlung. Für den Anfang und zum warm werden mit Kooperationen ist diese Art der Vergütung in Ordnung, auch wenn die Kosten der Produktion nicht gedeckt wird. Das soll aber nicht die Regel werden. Nach ein paar Testkooperationen solltest du versuchen deine Konditionen zu vertreten. 

Ein Instagram-Kanal zeigt Lücken auf

Ein Kanal-Tipp zum Schluß. Wie schon oben erwähnt, ist die Höhe der Vergütung eines Influencers in der Regel Verhandlungsache. Der Instagram Account “Influencerpaygap” schafft Transparenz und einen Vergleich. Content Creator und Influencer schicken dem Account eine Nachricht mit den Daten und dann wird die Nachricht im Feed veröffentlicht. Damit ist ein Vergleich möglich für die Influencer, aber auch für die Unternehmen. Es zeigt aber auch in welchen Bereichen der Verhandlung sich Influencer schwer tun.

Lies die komplette Artikelreihe:

Teil 1: Influencer kooperieren mit Unternehmen: Was ist eine Kooperation und welche Formen gibt es?

Teil 2: Influencer kooperieren mit Unternehmen: Wie komme ich zu einer Kooperation?

Teil 3: Influencer kooperieren mit Unternehmen: Was verdiene ich als Influencer? 5 Vergütungsmodelle!

Teil 4: Influencer kooperieren mit Unternehmen: Wie kommunizieren Influencer mit Unternehmen richtig? 3 Tipps!

Teil 5: Influencer kooperieren mit Unternehmen: 4 wichtige Gedanken und ein erfolgreiches Beispiel

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