Videoschnittprogramme sind keine Mangelware mehr. Ob bezahlt oder kostenlos, auf der Suche nach dem passenden Schnittprogramm steht man vor der Qual der Wahl. Wir haben die aus unserer Sicht vier besten Schnittprogramme rausgesucht und stellen sie vor.

Autor: Petru Leuthold

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Für den einen muss der Videoschnitt schnell gehen, für den anderen soll ein Videoschnittprogramm möglichst viele Funktionen haben, sprich die Eier legende Wollmilchsau. Und dann gibt es noch die Beginner, die auf der Suche nach einem Programm sind, dass möglichst einfach zu bedienen ist. Wir haben nach den besten Videoschnittprogrammen recherchiert und die vier empfehlenswertesten Alternativen zusammengestellt.

Filmora - einfaches und gutes Videoschnittprogramm

Bei Filmora, beziehungsweise der dahinterstehenden Entwicklerfirma Wondershare, steht der Content Creator im Vordergrund, der mit wenigen Klicks schöne Videos erstellen möchte. Wenn du dich gerade am Anfang deiner Content Creator-Karriere befindest, dich mit Videoschnitt noch nicht auskennst, aber ein dennoch ernstzunehmendes Videoschnittprogramm suchst, dann ist Filmora erste Wahl.

Funktionen:

Im Vergleich zu den im folgendem vorgestellten Videoschnittprogrammen ist Filmbar das Programm mit den wenigsten Funktionen. Dem professionellen Cutter werden hier und da einige Funktionen fehlen. Das ist in diesem Fall aber keine Kritik. Neben der Videoschnittfunktion bietet Filmora vorgefertigte Videoeffekte, die sich wirklich sehen lassen. Dazu gibt es auch die Möglichkeit der Einbindung von Titeln, die anpasst werden können, wenn auch lediglich in gewissem Rahmen. Für den durchschnittlichen Content Creator, reicht es allemal.

Highlights:

Die Reduktion der Funktionen und die einfache Benutzeroberfläche von Filmbar ist dessen Superkraft. Wenn du dich gerade am Anfang deiner Content Creator-Karriere befindest, du dich mit Videoschnitt aber nicht auskennst, dann ist Filmora das Programm, bei dem du nichts falsch machen kannst. Aber auch für professionelle Anwender ist Filmbar eine gute Ergänzung für die Fälle, in denen man schnell schöne Videos produzieren möchte.

Einarbeitung:

Die Benutzeroberfläche von Filmora ist reduziert, schön und dadurch schnell erlernbar auch für Videoschnitt-Laien. Damit lässt sich die Videoproduktion mit Spaß erlernen. Mit YouTube bist du dabei auch nicht allein. Zwischenzeitlich gibt es viele Tutorials rund um das Programm und auch vom Anbieter Wondershare, gibt es ein deutsches YouTube-Kanal mit Tutorials zu Filmora.

Preise:

Filmora gibt es für Mac und Windows und kann 14 Tage kostenlos getestet werden. Der Haken: Beim Export wird das Video mit einem Wasserzeichen versehen. 

Möchte man das Programm nach dem Test weiterhin nutzen, gibt es zwei Preismodelle. Für einmalig 79,99 Euro erhält man die Volllizenz für einen PC oder Mac für Filmora X. Darin sind alle zukünftigen Updates der Version beinhaltet jedoch keine Versionssprünge. Zukünftige Versionen inklusive aller Updates gibt es im Abo beispielsweise für 24,99 Euro im Quartal oder für 44,99 Euro im Jahr.

Filmora ist übrigens an den Wondershare Filmstock angebunden, das Musik, Videos und Videoeffekte für Content Creator bereitstellt. Ein Filmstock Abonnement kostet 9,99 Euro im Monat. Daneben gibt es einige kostenlose Vorlagen, die auch für nicht Abonnenten zugänglich sind.

Davinci Resolve - Hollywood-App zum Nulltarif

Professioneller Videoschnitt und Videobearbeitung geht mit Davinci Resolve 17 von der Entwicklerfirma Blackmagicdesign, und jetzt aufgepasst für den Einstieg zum Nulltarif. Wenn man auf dem Preis blickt, kann man es kaum glauben, aber Davinci Resolve ist eines der Standardsoftware im Broadcast Bereich und wird auch bei großen Filmproduktionen eingesetzt wie zum Beispiel bei den Filmen “Ip Man 4” oder “Fast & Furious: Hobbs & Shaw” um nur zwei zu nennen.

Funktionen:

Davinci Resolve ist für macOS und Windows verfügbar und bietet sehr umfangreiche Funktionen sowohl zum Videoschnitt wie auch zur Videobearbeitung an. Dazu gibt es mit dem ebenfalls selbst entwickelten und im Davinci Resolve integrierten Tool Fairlight, eine professionelle Audiobearbeitung. Im Vergleich zu anderen Videoschnittprogrammen lassen sich Effekte und Titel einfacher als bei gleichwertigen Tools erstellen wie auch bearbeiten. 

Highlights:

Die große Stärke von Davinci Resolve ist die Farbkorrektur oder auch Color Grading genannt. Tatsächlich ist das Color Grading der Ursprung der Software. In diesem Bereich ist laut Blackmagicdesign Davinci Resolve Nummer die erste Wahl bei den Produktionsfirmen in Hollywood. Legst du also Wert auf ausgiebige Einstellungsmöglichkeiten der Farben in deinen Videos, ist Davinci Resolve das Tool der Wahl. Das Color Grading funktioniert im Vergleich zu den Wettbewerbern jedoch etwas anders. Wer umsteigt kommt nicht drum herum sich anzupassen.

Einarbeitung:

Der einzige Haken bei Davinci Resolve ist, dass man sich als Laie anfänglich schwertun wird. Beim erstmaligen Öffnen der Software wird man von einer Funktionsflut erschlagen. Man muss aber den Entwicklern zu gute kommen lassen, dass sie trotz der Menge an eingebauten Funktionen eine schöne Benutzeroberfläche entwickelt haben. 

Aber auch für Umsteiger bedeutet der Wechsel zunächst Neuland, weil das Programm etwas anders aussieht und auch anders bedient wird, wie man es von den meisten Videoschnittprogrammen kennt. Man sollte also genügend Zeit für die Einarbeitung einplanen.

In Deutschland ist Davinci Resolve im Vergleich zu Alternativen weniger bekannt, weswegen es auch weniger Tutorials im Netz gibt. Aber es kommt immer mehr. So hat beispielsweise der YouTuber Andreas Abb einige hilfreiche Tutorials auf seinem Kanal veröffentlicht. Sofern man der englischen Sprache mächtig ist, findet man jedoch vielzählige Tutorials auf YouTube.

Preise:

Davinci Resolve ist in der Basisversion kostenlos und kann uneingeschränkt genutzt werden. Hier sind die Pro-Funktionen zwar sichtbar, aber ausgegraut. Die kostenlosen Funktionen sind sehr umfangreich und werden auch dem überdurchschnittlichen Content Creator ausreichen. Den kompletten Funktionsumfang von Davinci Resolve Studio 17 gibt es aktuell ab 299 Euro pro Einzelplatzlizenz. Der Erwerb einer Lizenz erfolgt bei ausgewählten, die hier zu finden sind.

Adobe Premiere Pro CC - Der Branchenstandard

Adobe Premiere Pro CC ist das Videoschnitt- und Videobearbeitungsprogramm aus dem Hause Adobe, dem Marktführer im Bereich der Kreativitätstools. Vom YouTuber, hin zu Agenturen bis zu den großen bekannten Filmproduktionen: Premiere Pro CC wird überall eingesetzt, was auch daran liegt, dass es Teil der Adobe Creative Cloud ist.

Funktionen:

Premiere Pro CC ist ein professionelles Videobearbeitungstool für macOS und Windows, dass neben dem Videoschnitt, ausgiebige Möglichkeiten für die Erstellung eigener Effekte wie Überblendungen ermöglicht sowie die Erstellung von Titeln. Dazu gibt es Tools zur Bearbeitung und Verbesserung von Audio. Mit dem recht neuen Tool “Lumetri-Farben” bietet Premiere Pro CC auch die Möglichkeit des Color Gradings an. Zudem ist Premiere auch mit dem Kreativmarktplatz Adobe Stock verbunden, dass neben Bilder und Grafiken auch Soundeffekte, Musik, Videos und Videoeffekte bereithält. 

Highlights:

Premiere Pro CC kommt mit mehreren Highlights daher. Zum einen begeistert die Videoschnittfunktion, die sehr einfach von der Hand geht. Ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal ist zudem die Integration mit allen anderen Kreativprogrammen von Adobe, beispielsweise After Effects CC, Photoshop CC, Illustrator CC usw.. Die Integration ist ein wahrer Zeitsparer, da die jeweiligen Originaldateien ohne Zwischenspeichern in ein anderes Format übernommen werden können. Gerade für Soziale Medien sinnvoll ist die Funktion der schnellen Erstellung von Videos für unterschiedliche Formate, zum Beispiel quadratisch oder hochkant.

Einarbeitung:

Da Premiere Pro CC als professionelles Videoschnittprogramm mit sehr vielen Funktionen ausgestattet ist, sollte genügend Zeit zum Entdecken und Ausprobieren der Tools eingeplant werden. Praktisch sind die voreingestellten Ansichten der Benutzeroberfläche, die Funktionen nach den unterschiedlichen Prozessstufen unterteilt. Das hilft nicht nur dem Beginner sondern auch dem Profi schnell zur richtigen Funktion zu gelangen. Hat man hingegen etwas Erfahrung mit Videoschnitt in anderen Programmen gesammelt, wird man sich eher schnell einarbeiten können, da viele Videoschnittprogrammen sich bei Premiere Pro Funktionen und Bedienung abgeschaut haben. Der Einarbeitung kommt zugute, dass es zwischenzeitlich für fast jede Funktion ein YouTube-Tutorial gibt. Adobe hat hier aber auch mitgedacht und ebenfalls gute Erklärvideos direkt in der App eingebunden.

Preise:

Adobe Premiere Pro CC ist Teil der Adobe Creative Cloud, das alle Kreativtools von Adobe in einem monatlichen Abo vereint. Praktisch, denn damit steht der Kreativität nichts mehr im Wege. Premiere Pro kann als einzelnes Programm als Software as a Service für 23,79 Euro gebucht werden oder als Teil des kompletten Creative Cloud Abos für 59,49 Euro monatlich. Das Creative Cloud Abo ist vor allem für diejenigen vorteilhaft, die auch Photoshop, After Effects und weitere Adobe Programme nutzen möchten.

Neben den Abos gibt es Adobe Premiere Pro auch als Einzellizenz für einmalig 425 Euro. Für die die Premiere Pro testen möchten, gibt es hier eine siebentägige kostenlose Testversion.

Final Cut Pro - Der super schnelle Profi für den Mac

Final Cut Pro ist der kostenpflichtige und große Bruder, der kostenlosen und auf Apple Computer vorinstallierten Videoschnittapp iMovie. Das Programm ist ebenfalls ein Videoschnittprogramm für den professionellen Einsatz. Final Cut Pro ist nur für macOS verfügbar.

Funktionen:

Als professionelles Tool für Videoschnitt und -bearbeitung hat auch Final Cut Pro X vielzählige Funktionen zum Videoschnitt, Erstellung von Grafiken, Titeln und Color Grading, die sich an professionelle Anwender richtet. Aber auch für Beginner ist das Tool eine gute Wahl.

Highlights:

Da Final Cut Pro von Apple für Apple Geräte designt wurde, vereint das Tool zwei Aspekte, die für Apple zur Firmenphilosophie gehören: das Design und die Geschwindigkeit. Wie von Apple gewohnt haben die Entwickler auch bei Final Cut Pro ein aufgeräumtes Design der Benutzeroberfläche geachten. Sie ist zugleich schön und bietet trotz der vielen Funktionen des Programms eine gute User Experience. Da Final Cut Pro auf die Leistung der Macs optimiert ist,  bietet es auch die beste Performance im Vergleich zu Alternativen. Sowohl die Bearbeitung von Videos wie auch der Export funktionieren ohne unnötige Wartezeiten. 

Für Content Creator hervorzuheben ist die Funktion der automatischen Erkennung von Szenen, damit die Videos mit wenigen Klicks in den unterschiedlichsten Formaten für Soziale Medien exportiert werden könne, z.B. als quadratisches oder hochkant Video.

Einarbeitung:

Da auch Final Cut Pro ein professionelles Videoschnittprogramm ist, das mit sehr vielen Funktionen ausgestattet wurde, sollte auch hier genügend Zeit zum Entdecken und Ausprobieren der Tools eingeplant werden. Final Cut Pro ist ebenfalls ein alter Haudegen, so das es auch hierfür viele Tutorials auf YouTube gibt.

Preise:

Der Preis für eine Final Cut Pro-Lizenz beträgt 329,99 Euro. Bevor man sich für den Kauf entscheidet, kann das Programm für 90 Tage kostenlos getestet werden.

Für welches Programm sollte ich mich entscheiden?

Das für dich richtige Videoschnittprogramm ist nicht das, was gerade gehypt wird, sondern das, womit du am besten zurechtkommst sowie auch schnell zum gewünschten Video bringt. Das findest du am besten heraus, indem du dir ein einfaches Videoprojekt vornimmst. Probiere anschließend die Testversionen der vorgeschlagenen Apps aus.

Filmora X empfehlen wir Einsteiger, die noch wenig bis gar keine Erfahrungen mit Videoschnitt haben. Damit kommst du gut in den Schnitt rein und Du hast alle nötigen Tools zur Gestaltung eines schönen Videos.

Davinci Resolve ist nicht nur kostenlos sondern auch super dazu geeignet um sich in den professionellen Videoschnitt und der Videobearbeitung einzuarbeiten. An den Grenzen der kostenlosen Version wird man erst spät gelangen oder bei dem Wunsch von extravaganten Effekten. Ist man an dem Schritt angelangt, muss man gar nicht die Software wechseln, sondern bleibt dabei mit der bezahlten Version.

Legst du Wert auf das Beste Color Grading auf dem Markt, dann ist Davinci Resolve die erste Wahl.

Adobe Premiere Pro CC können wir denjenigen unter Euch empfehlen, die mit dem Gedanken spielen, sich später auch Adobe After Effects, Photoshop oder sonstige Programme aus der Creative Cloud zu holen. Ab zwei Adobe Apps rechnet sich übrigens der Umstieg auf die Adobe Creative Cloud.

Final Cut Pro X empfehlen wir Besitzer von Apple Computer, die den Umgang mit iMovie gewohnt sind. Das Programm bietet ein gewohntes Videoschnitterlebnis, was eine schnelle Einarbeitung in den professionellen Videoschnitt ermöglicht. Zudem läuft Final Cut Pro sehr schnell auf Macs ab.

Nutzt du ein ganz anderes Programm und bist zufrieden damit? Teile es mit der INFLZR Community und Schreib es in den Kommentaren rein. 

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